UNTER EINEM DACH

Es weht ein neuer Wind in den alten Gemäuern, der nicht die Geschichte wegträgt, sondern sie durch den sympathischen Gastgeber Uli Veith mitträgt. Noch selten ist mir eine sorgfältigere und mit mehr Fingerspitzengefühl ausgeführte Renovation begegnet als in der Casa Chalavaina. Hinzu kommt eine herzliche und informative Begrüssung durch aufgestellte und hilfsbereite Mitarbeitende, die einen sofort entspannen lassen. Auf dem Weg zu den Gästezimmern findet das Auge zahlreiche schlichte Details, die ans Ursprüngliche erinnern, was sich auf dem Weg zur Gaststube und in die alte Küche mit dem eindrücklichen schwarzen Kamin wiederholt, vor dem der lange Tisch für redselige Abende steht. Alles fügt sich nahtlos zusammen. Wer hierher findet, bleibt länger, taucht ab in eine Wohlfühloase, die es einem schwer macht, sie wieder zu verlassen. Mit Speisen, die im Gaumen das vermitteln, was das Auge sieht, und das Grundprodukt in seiner Vollendung in den Mittelpunkt stellen. Ob Rande, Pastinake, ob Lauch oder Bachsaibling, ob Kalbsfleisch von der Wiese von nebenan, ob Käse von der Alp oder ein Kaiserschmarrn, der hier nach allen Regeln der Kunst zubereitet wird, es ist einfach nur gut, was Küchenchef Olivier Thialer auf die Teller zaubert.